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Seethermie Thurgau: Emissionsfreie Energie. Für Generationen.

Der Kanton Thurgau würdigt die thermische Energiegewinnung aus dem Bodensee gemäss einer aktuellen Medienmitteilung als «sinnvoll» und will eine «aktive Rolle» übernehmen, indem er entsprechende Projekte begleitet sowie finanziell unterstützt. Ein solches Projekt steht schon in den Startlöchern - bereit, umgesetzt zu werden: «Seethermie Thurgau». Hier gibt's alles Wissenswerte zum Generationenprojekt der EKT.

In erster Linie bedeutet Seethermie die einmalige Chance, über Generationen hinweg grosse, seenahe Regionen des Thurgaus 100 Prozent CO2-neutral und damit klimaschonend zu heizen und zu kühlen. Indem man dem Wasser des Bodensees Wärme entzieht und diese dann zu Heiz- und Kühlzwecken verwendet. So wird neben der angestrebten Reduktion von Treibhausgasen auch die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus dem Ausland reduziert. Aus diesem Grund hat die EKT AG bei der Thurgauer Regierung den Antrag für die Projektierung sowie den Bau von bis zu fünf Seethermie-Werken am Bodensee eingereicht. Damit über viele Generationen die gänzlich emissionsfreie Heizung und Kühlung der seenahen Thurgauer Regionen möglich wird.

In der Mediemitteilung des Kantons Thurgau zur neulich publizierte Machbarkeitsstudie «Thermische Nutzung Bodensee und Rhein» hielt der Kanton fest, dass mehr als zehn Prozent des gesamten Wärmebedarfs des Kantons Thurgau mit Wärmeenergie aus dem Bodensee vollkommen CO2-frei, und damit umweltschonend, gedeckt werden könnten. Die EKT freut diese Erkenntnis und weist auf ihr eingereichtes Projekt "Seethermie Thurgau" hin, wo sie mit einem Teil des Geldes aus dem Verkauf der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank bis zu fünf Seethermie-Werke am Thurgauer Bodenseeufer realisieren will.

 

Die wichtigsten Vorteile von Seethermie in Kürze

  • Mit Seethermie ist CO2- und klimaneutrales Heizen und Kühlen möglich.
  • Sowohl für privaten Wohnraum als auch für Unternehmen.
  • Die Natur (Flora und Fauna) des Bodensees wird nicht beeinträchtigt.
  • Wertvoller Wettbewerbsvorteil für Thurgauer Unternehmen durch aktiven Klimaschutz
  • Reduktion der Abhängigkeit vom Ausland (weniger fossile Energieträger).
  • Klimaneutrale Energie ohne Mehrkosten für die Endverbraucher.

 

Ökologische Lösungen dürfen nicht teurer sein

Solange Wärmeenergie aus fossilen Energieträgern wie Öl und Gas billiger ist als ökologische, wird diese nie wirklich interessant sein für den Löwenanteil der Verbraucher. Und weil die Projektierung und der Bau von Seethermie-Werken mit hohen Kosten einhergehen, die in der Folge natürlich auf den Energiepreis abgewälzt werden müssten, wurden bisher auch noch fast keine solchen Werke realisiert.

Genau hier setzt das Projekt «Seethermie Thurgau» der EKT an: Mit den beantragten 25 Millionen Franken aus dem Erlös der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank soll die Projektierung sowie der Bau von bis zu fünf Anlagen am Thurgauer Bodenseeufer finanziert werden. Um diese ökologische Art der Wärmegewinnung marktfähig und damit für die breite Thurgauer Bevölkerung interessant zu machen.

 

So funktioniert Seethermie

Dem Wasser, das aus den tieferen Schichten des Bodensees stammt, wird mittels Wärmetauschern Energie entzogen, die dann mit Wärmepumpen auf das gewünschte Temperaturniveau angehoben wird. Das kann man sich in etwa so vorstellen wie bei einem riesigen Kühlschrank. Danach wird das etwas kältere Wasser wieder in den See zurückgeleitet. Was hier recht einfach tönt, ist in Tat und Wahrheit aufgrund vieler unterschiedlicher Faktoren eine komplizierte Angelegenheit, wo die EKT aber auf verlässliche, erfahrene Partner bei der Umsetzung zurückgreifen kann. So wurde beispielsweise für das Problem mit der invasiven Quagga-Muschel, die sich explosionsartig ausbreitet, eine technische Lösung «Made in Thurgau» gefunden.

 

Das Generationenprojekt, kurz vorgestellt

Von der EKT initiiert soll die «Seethermie Thurgau» gegründet werden, zusammen mit Thurgauer Seegemeinden und weiteren Partnern. Diese neue Körperschaft verfolgt ausschliesslich das Ziel, «Primärkreisläufe» (Seewasser ansaugen, diesem thermische Energie für die Wärmegewinnung entziehen oder im Kühlungsfall thermische Energie zuführen; und das Wasser dann zurückleiten) zu betreiben. Seethermie Thurgau würde die bis zu fünf leistungsstarken Seethermie-Werke planen, bauen sowie unterhalten. An den Schnittstellen, bei den Wärmetauschern der Primärkreisläufe, könnte dann die gewonnene thermische Energie zu wettbewerbsüblichen und damit interessanten Preisen an Dritte abgegeben werden.

Damit wird der Anreiz geschaffen, dass beispielsweise Gemeinden und zukünftige Trägergesellschaften in Sekundärkreisläufe (sogenannte «Anergie-Ringe») investieren, welche die thermische Energie zum dritten Kreislauf, dem «Tertiärkreislauf» transportieren, wo industrielle, gewerbliche und private Nutzer das Bodensee-Seewasser als Energiequelle für ihre Heiz- und Kühlzwecke nutzen.

 

Keine Nachteile für das Ökosystem Bodensee und seine Ufer

Die Nutzung des Energiepotenzials aus dem Bodensee ist soweit erlaubt, als dass das aquatische Ökosystem sowie der natürliche Temperaturhaushalt des Sees nicht nachteilig verändert werden. Durch die Vertikal-Bohrtechnik («HDD-Bohrtechnik»), worauf sich ein Thurgauer Unternehmen spezialisiert hat, können Rohre selbst über hunderte von Metern unterirdisch (auch unter dem Seegrund) verlegt werden. Dies garantiert einen nur minimalen Eingriff. Die Habitate von Wasserlebewesen werden durch diese Verlegeart in keinster Weise beeinträchtigt. Ebenso bleibt das Bodensee-Ufer unverbaut, weil man ausreichend tief unter den für die Natur äusserst wertvollen Uferzonen, Schilfgürteln, Brüt- und Laichzonen etc. hindurchbohrt.

Mittlerweile hat sich zudem auch deutlich gezeigt, dass bei einer verantwortungsvollen und realistischen thermischen Nutzung des Seewassers keine nachteiligen Auswirkungen auf den Temperaturhaushalt des Sees zu erwarten sind.

 

Seethermie Thurgau: Für die Umwelt. Für die Menschen. Für den Thurgau. Für Generationen.

 

Was spricht für das Generationenprojekt «Seethermie Thurgau»?

  • Ökologisch gewonnene Wärme aus dem Bodensee wird damit wettbewerbsfähig.
  • Es handelt sich um eine nachhaltige, langfristige Investition für viele Generationen.
  • Rund 20 Thurgauer Gemeinden könnten von der See-Wärme profitieren.
  • Das Projekt ist eine wirkungsvolle Massnahme bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050.
  • Thurgauer Unternehmen werden aktiv unterstützt (Wettbewerbsvorteil «Klimaschutz»).
  • Positive Strahlkraft des Projekts, weit über die Kantonsgrenzen hinaus («Toll, was die da machen!»).
  • Die Nutzung der Bodensee-Energie ist im Thurgauer Energiekonzept schon vorgesehen.
  • Dritte (Private/Unternehmen) bringen finanzielle Mittel ins Projekt ein.